INCANTATIONS/CHANT
PLURIEL
Wörter wie Steine,
wie Blitze, nackte Wörter die aus der Nacht, aus der Stille tauchen.
Mots
comme pierres, comme éclairs, mots nus qui émergent de la nuit, du silence.
INCANTATIONS DE LA CRÉATION
“A FLOWERY BAND
TO BIND US
HERBSCHTNACHT
D Strossa sen schwàrz.
Dr Raga rüescht.
Im wàrma Hisala
tràïma d Menscha.
Im stella Hisala
schlofa d Kàtza
un schnàchlt dr Hund.
Dr Raga rüescht ufm Dàch.
D Lada lodla im kàlta Wend.
D Strossa sen schwàrz,
d laara Strossa in dr Nàcht.
Seigneur, laisse les reposer en paix !
ARC-EN-CIEL DE L’AMOUR
Bleu ciel est l’amour au commencement. Bleu ciel, rose est le rêve d’amour, la grande nostalgie.
INCANTATIONS DE LA CRÉATION
"HIERSEIN
IST HERRLICH"
(ÊTRE ICI EST MERVEILLE) (RILKE)
“A FLOWERY BAND
TO BIND US
TO THE EARTH”
(UNE GUIRLANDE DE
FLEURS
POUR NOUS RELIER A LA TERRE) (KEATS)HERBSCHTNACHT
D Strossa sen schwàrz.
Dr Raga rüescht.
Im wàrma Hisala
tràïma d Menscha.
Im stella Hisala
schlofa d Kàtza
un schnàchlt dr Hund.
Dr Raga rüescht ufm Dàch.
D Lada lodla im kàlta Wend.
D Strossa sen schwàrz,
d laara Strossa in dr Nàcht.
NUIT D’AUTOMNE
Les rues sont noires.
La pluie glougloute.
Dans la chaude
maisonnette
rêvent les humains.
Dans la chaumière
silencieuse
dorment les chats
et ronfle le chien.
La pluie bruit sur le
toit.
Les volets remuent
dans le vent froid.
Les rues sont noires,
les rues vides dans la
nuit.
WENTER
S Hisala schrumpft
sech zamma
unterm kàlta
Wenterwend.
Dr Schnee tànzt àn
da Fanschter.
D kàlta Schiewa
hiela.
Um s Hüs wàndra
gràïa Gschpanschter.
D Hunda hert ma
bala.
HIVER
La
maisonnette se pelotonne sur elle-même
sous
le vent froid d’hiver.
La
neige danse aux croisées.
Les
vitres froides pleurent.
Des
spectres gris errent autour de la maison.
On
entend hurler les chiens.
PSÀLM VU DR STELLA
1. MORGA
Dr gànza Tàg, d gànza Nàcht
wia’na Gebatt
àlles üs dr ennra Stella erlawa.
Melda, melchiga Morgastella,
Porzelàn-Hemmel
ewer d igschlofena Derfer.
Blib gànz stell un heer dr
Stella züa.
Stella vu da weicha
tràimenda Kerwer in da kiahla Zemmer.
Blàia Stella vum Erwàcha,
vu dr emmer neia Wedergeburt
àns Lawa.
Stella wia Sida, wia frescha
Qualla,
heiligi Màteria, Freeda wia
lichta, wissa Nawel
wu ewer d gànza Arda schwebt
un àlles durchdrengt.
Alles steht noch riahwig, àlles
steht noch stell
un wàrtet uf dr Tàg.
Mr heert s geheima Kima un Wàchsa
vu da Pflànza,
s làngsàma Entfàlta vu da Blätter,
vu da Blüama im
durchsechtiga Summertàg,
s Entfàlta vu dr eifàcha
Scheenheit, Duft, Fàrwa, Form,
steller Psàlm vu àlla Kreatüra.
D Baim un d Hecka erwàcha
voll vu Aiga un Zwetschra.
D Garta stràhla ewerfellt
vu Lelia, Glàdiola, Sunnablüama.
A wàndersluschtiger Wend waiht
durch d Hieser
wu gànz uffa stehn im granzlosa
Liacht-Tràim.
S Meer vu da Kornfalder erstreckt
sech
bis zu da Rawa, bis in dr Hemmel.
Summertàgstràim. Alles esch
stell,
àlles esch ekstàtisch, hoch,
unandlig.
D Vegel verliara sech im
Sunnagold,
im Glànz vum Pàràdies.
Dr längschta Tàg
reina Azür-Gestàlt
herscht breit ewer d Ewena
un in dr hellblàia Farna
schwemma d Barga wia Luftscheffa
.
2. MITTAG
Mittàg. Stellstànd. Hetz. Hetz.
Hundstàgàhetz.
Dr Duft vu dr Arda tànzt in dr
vibriarenda Luft.
D Emmala summa im Obschtgàrta.
D Hianer glucksa schlofrig nawem
Stàll.
D schlummernda Kender fàwla
un vergehn im Sunna-Wàhn.
D Liawenda schmüsa, flüschtra
un màcha sànfta Senda im
Schàtta.
D Hend schlofa un schnàchla
im fichta Gràss.
D Kàtza strecka sech üs uf
da heissa Pflàschter.
Stellstànd. Unschuld vum Lawa.
Ech setz unterm mim Bàim, dr Bàim
vu dr Dechtung
un heer àndachtig, porös dr
Stella züa.
Jetz wàchst in mer a àndra
Bàim,
dr Wortbàim, stella Müsik,
stella Sproch vu da Blüama,
vu da Wulka, vu da Tiarer,
vu da stumma Sàcha vum
blossa Alltàg.
S làwandiga Wort wàchst in mim
Kerwer,
s Wort werd Fleisch, werd Liacht,
werd Poesie,
s diafa Liad vum Lawa,
s hocha Liad vu dr Schepfung.
Hetz. Summerfiawer. Alles wàrtet
uf Gwetter.
Alles riaft: Raga! Raga!
Kumm Raga, schwàrzes
Dunnerwatter!
Welder Bletz, verriss d denna
Stella
met dina gwàltiga Zickzàcka!
Ewerschwemma d durschtiga Arda,
Wàsser-Kewel vu da Wulka!
Freeda, zàrta Freeda noch’m
Gwetter.
D Baim un Pflànza trenka
d frescha Pfaffermenz-griana
Melch vu dr Stella.
A Ragaboga vereint dr schwàrza
Hemmel un d dampfeta Arda.
Dr veialeta Owa stiegt
henter da Dacher.
A Vegalaharz schlet in dr
dämmerda Stella.
Freeda, rosarota Zàrtheit vor dr
Nàcht.
Dr Hemmel blüatet im dunkla Wàld.
Heert ehr s Harz vu da Vegala
schlàga?
Heert ehr d Stella bata?
3.NACHT
Lieslig kummt d Nàcht
üsm Müater-Schoss vu dr Heimet,
üsm Ungrund vum Firmamant.
In dr Stella vu dr Nàcht brennt
d versteckta Glüat vu dr
Sehnsucht
un d hungriga Flàmma vu dr Luscht,
Luscht noch Wolluscht, Luscht
noch Liawa.
In dr Nàcht verdiaft sech d
Stella.
Bleicha Visiona, unheimligi
Angscht-Erschienunga
umkreisa d stüenenda Einsàmkeit.
In dr Stella vu dr Nàcht heert mr
komfüsa Stemma.
O Schlofenda, ô Tràimenda,
heert ehr net riafa in dr Nàcht?
D Fenschternis esch voll Stemma,
stumma Stemma wu schreia.
As sen vergasseni Toda, unsri
verlosseni Toda,
àrmi Seela verlora in Nàcht
un Nawel.
Besch stell un riahwig,
laar di Geischt un heer züa.
Alles redet in dr Stella, àlles
sengt, àlles schreit.
Alles esch eifàch
un àlles esch unandlig,
geheimnisvoll.
Alles fàngt à , àlles àtmet un
àlles geht zruck
in d ungrundliga Stella Gottes.
O s Wohna in dr ewiga Rüahj!
D Stella esch mini Heimet.
In dr Stella wohn i,
witt vum lütta Schlàmàssel vu dr
Walt.
D Stella esch mini Qualla, d
Stella esch mini Nàhrung,
d Stella esch mini unandligi
Rüahj.
D Stella sengt d Fraid un dr
Schmarz vu dr gànza Schepfung.
D Stella sengt d Pràcht vum
Starnahemmel
un vum grengschta Schmatterleng.
D Stella esch ewiger Andàcht.
In dr Stella esch s Mysterium vu
dr Ewigkeit verborga.
D Stella esch s Harz vu dr Walt,
s Harz vu jedem Gschepf.
D Stella esch d Heimet vu àllem
Liawenda.
D Stella esch Gottes
Odem.
PSAUME DU SILENCE
1.Matin
Le jour entier, la nuit entière,
les vivre comme un prière
dans le silence intérieur.
Tendre, laiteux silence matinal,
ciel de porcelaine
par-dessus les villages endormis.
Reste entièrement silencieux et écoute le silence.
Silence des tendres corps rêveurs dans les chambres tièdes.
Silence bleu de l’éveil,
du toujours neuf renaître à la vie.
Silence comme soie, comme source fraîche,
matière divine, paix de lumière, brume blanche
qui flotte au-dessus de toute la terre
et imprègne toute chose.
Tout est encore calme, tout est encore silencieux
Tout est encore calme, tout est encore silencieux
dans l’attente du jour.
On entend la secrète germination et la croissance des plantes,
le lent dépliement des feuilles,
des fleurs dans la transparence du jour d’été,
le déploiement de la simple beauté, odeurs, couleurs, formes,
psaume silencieux de toutes les créatures.
Arbres et buissons s’éveillent
remplis d’yeux et de gazouillis.
Les jardins resplendissent,
pleins de lys, de glaïeuls, de tournesols.
Une brise vagabonde traverse les maisons
ouvertes sans réserve dans l’illimité songe de lumière.
La mer des champs de blé s’étend
jusqu’aux vignes, jusqu’au ciel.
Songe d’été. Tout est silence,
tout est extase, élévation, infinité.
INCANTATIONS
DES LEGENDES ET DES TEMPS
ELSASSISCHER
GOLGOTHA
Jetz steht dr Barg
met sim hocha Kritz ewer d Ewena.
Jetz esch Stella,
unandligi Stella ewerem Barg.
A Stella wia na
verstummter Schreï vu doïsiga Geopferta,
a roter, schwàrzer
Schreï wu üsm Blüatbarg brialt, üsm dunkla Harz vu dr Arda.
Jetz steht dr Barg
in dr riawiga Stella,
dr Barg met dr
verwundeta Nàtür,
dr Barg vum vruckta
Morda, vum Schrecka, vum Hunger, vum Durscht,
dr Barg vum Schmarz un vum Tod.
Ja, do owa han se
sech gschlàchta wia welda Tiarer
in da Schetzagrawa, in da Lecher, im Drack, in
dorniger Weldnis un Stàcheldroht.
In Nàcht un Nawel,
im Raga, im Schnee, under isiga Sterna un brennenda Hemmel,
han si gekampft, wia Gschpanschter, d
gehelmta, gestefelda Soldàta,
met Flenda, Grànàta, Baïonnetta, Masser.
In da Unterstand
han se sech verkrocha
underm heftiga
Trummel-Fier vu da Kànona.
Do owa verlora in
dr Hell han si gwàrta uf Erlesung vum
unmenschliga Ewel.
Si han gwàrta uf
Freeda oder Verdàmnis.
Gwàrta han si un
verzwiefelt.
Do owa ufm buckliga
Gepfel esch si gekritzigt wora,
d Jugend üs
Ditschlànd un Frànkrich.
Do owa ufm riesiga
Totakopf üs Felsa un Wurzla
esch si verblüata, d flàmmenda Jugend.
Do esch si umgebrocht wora, do esch si gstorwa
in Schlàmm un Fülnis,
in
Gottes Nàcht, ohna Gebat, ohna Psàlm, ohna Gnàda.
Jetz steht dr Barg
met sim hocha Kritz wu Chreschtüs fahlt.
Ufm elsassischa
Golgotha, in dr versprangta Fenschternis, in dr verressena Stella,
Esch
Gottesdämmerung, esch Walt-Untergàng gse.
Ufm elsassischa
Golgotha, under Stàhlgwetter, underm
blüatiga Hemmel,
esch Gott gstorwa.
GOLGOTHA
ALSACIEN
Maintenant
la montagne se dresse au-dessus de la plaine avec sa croix altière.
Maintenant
le silence, l’infini silence règne au-dessus de la montagne.
Un silence
comme la clameur muette de milliers de victimes, une clameur rouge, noire qui
hurle hors de la montagne de sang, hors des entrailles sombres de la terre.
Maintenant
la montagne se tient dans un calme paisible, la montagne meurtrie,
la montagne
de la folle tuerie, de la terreur, de la faim, de la soif, la montagne de la
souffrance et de la mort.
Oui là-haut
ils se sont massacrés comme des bêtes féroces dans les tranchées, dans les
trous, la fange, les ronces, les torsades de barbelés.
Entre nuit et brouillard, dans la pluie, dans la neige, sous
les constellations glaciales, sous les cieux brûlants, ils se sont battus
jusqu’à l’absurde, comme de sombres spectres d’horreur, les guerriers casqués,
bottés, avec fusils, grenades, baïonnettes, couteaux.
Ils se sont
terrés dans les souterrains sous le feu roulant des canons.
Perdus
là-haut en enfer ils attendaient d’être délivrés du Mal inhumain.
Ils
attendaient la paix ou la damnation insensée.
Ils ont
attendu et ils ont perdu l’espoir.
Là-haut sur
le sommet bossu, elle a été crucifiée, la jeunesse de France et d’Allemagne.
Là-haut sur
le crâne gigantesque de rocs et de racines, elle a versé son sang, la
flamboyante jeunesse d’Europe.
Là-haut elle a été systématiquement décimée, la génération
livrée à l’effroyable sacrifice; là-haut elle a péri dans la bourbe et la
pourriture, dans la nuit de Dieu, sans prière, sans psaume, sans grâce.
Maintenant
la montagne s’élève avec son immense croix sans Christ.
Sur le Golgotha
alsacien, dans les ténèbres fracassées, dans le silence lacéré, est advenu le
crépuscule de Dieu, l’apocalypse du monde.
Sur le Golgotha alsacien, parmi les orages d’acier, sous les
effroyables cieux de sang, Dieu est mort.
ELSÄSSISCHER GOLGOTHA
Jetzt erhebt sich der Berg mit seinem hochen Kreuz über
der Ebene.
Jetzt ist Stille, unendlige Stille über dem Berg.
Eine Stille wie ein verstummter Schrei von tausenden Geopferte, ein purpurner,
schwarzer Schrei der aus dem Blutberg, aus dem dunklen Herz der Erde brüllt.
Jetzt steht der Berg in friedlicher Ruhe, der Berg mit
der verwundenen Natur, der Berg des verückten Mordens, des Schreckens, des
Hungers, des Dursts, der Berg vom Schmerz und vom Tod.
Ja, da oben haben sie sich geschlachtet wie wilde Tiere
in den Schützengraben, in den Löcher, im Dreck, in dorniger Wildnis und
Stacheldroht.
Zwischen Nacht und Nebel, im Regen, im Schnee, unter
eisigen Gestirne und brennenden Firmamente, haben sie gekämpft wie dunklen
Horror-Gespenster, bis ins Absurden, die gehelmte, gestifelte Krieger, mit
Flinten, Granaten, Bajonetten, Messer.
In den Unterstände haben sie sich verkrochen unterm
heftigen Trommelfeuer der Kanonen.
Dort oben verloren in der Hölle haben sie gewartet auf
Erlösung vom unmenschlichen Übel. Sie haben gewartet auf Frieden oder unsinnige
Verdammnis.
Gewartet haben sie und verzweifelt.
Dort oben auf dem buckligen Gipfel ist sie gekreuzigt
worden die Jugend aus Frankreich und Deutschland.
Dort oben auf dem riesigen
Totenkopf aus Felsen und Wurzeln ist sie verblutet, die flammende Jugend
Europas. Dort ist sie umgebracht worden, die Generation des ungeheuren
Opfers ; dort ist sie verschwunden in Schlamm und Fäulnis, in Gottes
Nacht, ohne Gebet, ohne Psalm, ohne Gnade.
Jetzt steht der Berg mit seinem mächtigen Kreuz wo
Christus fehlt.
Auf dem elsässischen Golgotha, in der versprengten
Finsternis, in der verrissenen Stille,
ist Gottesdämmerung,ist Weltuntergang gewesen.
Auf dem elsässischen Golgotha, unter Stahlgewitter, unter
grauenvollem blutigem Himmel,
ist Gott gestorben.
EUROPÄISCHES
REQUIEM
Sie strecken sich
aus, die Soldatenfriedhöfe, über ganz Europa,
unendliche Felder
mit den Gräber der unzähligen Gefallenen,
Friedenfelder nach den blutigen
Schlachtfelder,
Frieden Gottes oder
Frieden des Vergessens
des menschlichen Wahnsinns bis zum nächsten
Sündenfall.
Sie schlafen, die
Krieger von damals, die Helden
der Weltkriege, des
dreissigjährigen Kriegs, des hundertjährigen Kriegs.
Sie schlafen tief, die Deutschen, die
Franzosen, die Engländer,
die Italiener, die
Russen, die Amerikaner, die Afrikaner, die vergessene Soldaten aller Kriege.
In der Erde Europas
schlafen sie, die Millionen von geopferten jungen Menschen,
die geschlachtete
Jugend von überall.
REQIEM AETERNAM
DONA EIS, DOMINE ! HERR, GIB IHNEN DIE EWIGE RUHE !
Satt haben jetzt
die Völker mit dem Brüllen der Barbaren,
mit dem ewigen
heillosen Morden,
mit den seelenlosen
Trümmerhaufen und Leichenhaufen der Weltgeschichte.
Satt haben die Völker mit den Tagen des Zorns,
mit den Tagen des Wehens.
DIES IRAE, DIES ILLA.
Kinder streuen
weisse Rosen über die Massengräber.
Jungen singen
Choräle und umarmen sich.
Eine Stimme spricht
aus der Stille : Europa, Europa, vergiss nie
deinen alten
tausenjährigen Wahnsinn, deine ungeheuren Sünden,
vergiss nie die
Millionen von niedergemetzelten Menschen, die sinnlosen Zerstörungen.
Vergiss nie :
es war Schrecken, Schmerz, Sterben ; es war Apokalypse.
Nein, nie wieder
Krieg, nie wieder Krieg ! rufen die Kinder aller Nationen Europas,
nie wieder teuflischer
Wahn, höllischer Horror, nie wieder die Hölle auf Erden!
Armeen von Toten
stossen stumme Schreien aus über den endlosen Schlachthof Europa
vom Atlantik bis zum Ural, Kontinent des
Übels, gemeinsames Vaterland.
Die Gespenster der
Toten stöhnen und heulen in der Finsternis underm bleichen Mond.
REQUIESCANT IN
PACE !
O HERR, LASSE SIE
RUHEN IN FRIEDEN !
REQUIEM EUROPEEN
Ils s’étendent à
travers toute l’Europe, les cimetières militaires, champs infinis de tombes des
multitudes de soldats morts dans la géhenne guerrière, champs de paix après les
sanglants champs de bataille, paix de Dieu ou paix de l’oubli de la folie
humaine en attendant la prochaine chute calamiteuse au fond de l’horreur
démentielle.
Ils dorment, les guerriers de jadis, les
combattants des Guerres mondiales, de la Guerre de trente ans, de la Guerre de
cent ans.
Ils dorment
profondément, les Français, les Allemands, les Anglais, les Italiens, les
Russes, les Américains, les Africains, soldats oubliés, soldats inconnus de
toutes les guerres.
Ils dorment d’un lourd
sommeil dans la terre d’Europe, les millions de jeunes hommes sacrifiés, la
jeunesse massacrée de partout.
REQUIEM AETERNAM DONA
EIS, DOMINE.
Seigneur, donne-leur
le repos éternel.
Maintenant les peuples
en ont assez avec les hurlements barbares, avec les sempiternelles tueries sans
merci, avec les amas de ruines désolées et les amoncellements de cadavres de
l’Histoire mondiale, Hystérie planétaire insensée, Loi de meurtre.
Ils en ont assez, les
peuples, avec les jours de rage et les jours d’abîme.
DIES IRAE, DIES ILLA.
Des enfants jonchent
les fosses communes de pétales de roses blanches.
Des adolescents de
plusieurs nations chantent des chorals et puis s’enlacent pacifiquement.
Une voix s’élève dans
le silence: « Europe, Europe, n’oublie jamais ton immense folie
millénaire, tes péchés monstrueux, n’oublie jamais les millions de morts
absurdes, les destructions catastrophiques. N’oublie jamais ces temps de
terreur, de douleur, de massacre, ces jours d’apocalypse. »
Non, plus jamais la
guerre, plus jamais la guerre ! s’exclament les enfants de toutes les nations
d’Europe, plus jamais l’enfer sur terre !
Des armées de morts
sortent des tombes la nuit et émettent des clameurs muettes à travers le vaste
abattoir Europe, de l’Atlantique jusqu’à l’Oural, continent du Désastre,
tragique patrie commune.
Les spectres des morts
font entendre longuement de lugubres gémissements sous la lune livide.
REQUIESCANT IN
PACE !
UNSPRACHE
ich kann nicht
sprechen
alles dunkel
Sonnennacht
Nachtsonne
Nebel
ich bin das ewige
Kind
Infans
ich zottere
wo das Leben ?
schon sterbe ich
schon versinke ich
im Ozean des Nichts
ist am Ende das Wort ?
ist am Ende
Gott ?
NON-LANGUE
je ne peux parler
tout est sombre
soleilnuit
nuitsoleil
brouillard
je suis l’éternel enfant
infans
je bégaie
où est la vie ?
déjà je meurs
déjà je sombre dans l’océan du néant
à la fin y a-t-il la Parole ?
à la fin y a-t-il Dieu ?
UNSPROCH
Ech kànn net reda
alles esch dunkel
Sunnanàcht
Nàchtsunna
Nawel
alles esch dunkel
Sunnanàcht
Nàchtsunna
Nawel
DAS BLAUE
BORDELLHAUS
Dunkle Bäume schlafen
um das blaue Bordellhaus
am Rande der Stadt.
Alles ist unendlich einsam
in der Sonne der Misere.
Der Hunger brennt.
Und hinter der Mauern
schlummern die Frauen.
Dunkle Bäume schlafen
um das blaue Bordellhaus
am Rande der Stadt.
Alles ist unendlich einsam
in der Sonne der Misere.
Der Hunger brennt.
Und hinter der Mauern
schlummern die Frauen.
LE BORDEL BLEU
Des
arbres sombres dorment
autour
du bordel bleu
en
bordure de la ville.
Tout
est infinie solitude
sous
le soleil de la misère.
La
faim brûle.
Et
derrière les murs
sommeillent
les femmes.
LIAWESLIADLA
S’ Müsi esch a Misela,
hàt a kleina Bummernààs.
S’ Müsi esch a Vegala,
esch so fresch wia Morgagràs.
S’Müsi esch a Schefala,
hàt gànz dunkla Wulahohr.
S’Müsi esch a Katzala,
hàt a harzig Müsaohr.
S’Müsi esch a Diiwala,
hàt schneewissa Melchzehn.
S’Müsi esch a Bliamala,
wia’na rota Rosa scheen.
S’Müsi esch a Starnala,
met so diafer Aïgapràcht.
S’Müsi esch a Angala,
hàt a Gsecht wu emmer làcht.
S’Müsi esch a Maïdala,
so Tànzfroh wia dr Wend.
S’Müsi esch a Wiiwala,
dàs well dr Peterla àls Frend.
Denn s’Müsi esch fer s’Peterla
a Blüam, a Harz, a Starn, a Schàtz.
Drum hàt’r gmàcht dàs Liadala
wu s’Müsi stràhlt in jedem Sàtz.
IM DIAFA BLAÏA WALD
Wit vu da Derfer, vu da fenschtra Gotteshieser, vum gràïa Alltàg, gràïa Schufta,
tràïma d Maïdla im diafa blàïa Wàld,
wissa Kerwer wia Angel henter da rota welda Rosa.
Maïblüama bliaïa zwescha da schlànka Bei im frescha Gràs .
Blutt sen d Maïdla im kiahla Summerwend,
S’ Müsi esch a Misela,
hàt a kleina Bummernààs.
S’ Müsi esch a Vegala,
esch so fresch wia Morgagràs.
S’Müsi esch a Schefala,
hàt gànz dunkla Wulahohr.
S’Müsi esch a Katzala,
hàt a harzig Müsaohr.
S’Müsi esch a Diiwala,
hàt schneewissa Melchzehn.
S’Müsi esch a Bliamala,
wia’na rota Rosa scheen.
S’Müsi esch a Starnala,
met so diafer Aïgapràcht.
S’Müsi esch a Angala,
hàt a Gsecht wu emmer làcht.
S’Müsi esch a Maïdala,
so Tànzfroh wia dr Wend.
S’Müsi esch a Wiiwala,
dàs well dr Peterla àls Frend.
Denn s’Müsi esch fer s’Peterla
a Blüam, a Harz, a Starn, a Schàtz.
Drum hàt’r gmàcht dàs Liadala
wu s’Müsi stràhlt in jedem Sàtz.
IM DIAFA BLAÏA WALD
Wit vu da Derfer, vu da fenschtra Gotteshieser, vum gràïa Alltàg, gràïa Schufta,
tràïma d Maïdla im diafa blàïa Wàld,
wissa Kerwer wia Angel henter da rota welda Rosa.
Maïblüama bliaïa zwescha da schlànka Bei im frescha Gràs .
Blutt sen d Maïdla im kiahla Summerwend,
Wàldfeea met
Blüamakransla uf da blunda Locka.
Si tànza so flenk
un senga luschtig vu Schmatterleng umga.
Blutt stehn d Büawa
henter da Baïm
un wàrta voll
Luscht, Furcht, Ungeduld im griana Schàtta,
medla in da
Brennesla, Pfaffermenz, Blendschlichla,
d Hand vor ehra
Schàmteila.
Blutt lega jetz d
unschuldiga Kender ufm weicha Moos
un schmüsa un
schmutza sech un umàrma sech.
Jetz brenna d
fieriga Kerwer Leib àn Leib henter da rota Rosa
im diafa blàïa Wàld.
As esch s Fascht vu
dr Liawa met Fleisch un Seela.
D stella Diarer
lüaga züa met stühnenda Aïga.
D Vegala schwiega
im Làïb wu Geischter naschta.
D
Pflànza un d Baïm hera àndachtig züa met hocher Rüaïh wia si schreïa, d Liawenda,
wia si glucksa un stöhna vor seliger Freid, vor siassem fleischlichem Genuss, d Bessassene vum Liaweswàhn.
S esch dr Bàràdies
uf dr Arda voll Sunna un Wolluscht.
Jetz erhewa sech
làngsàm d Liawesparla in dr Luft
un schwawa wia
Liachtgstàlta im ufena Hemmel
hoch ewer d
Baïmwepfel.
Si fliaga wia Vegel
ewr Wiesa un Wàsser
un vergehn im
Hemmelblàï,
im
Goldglànz vum ewiga Summer.
DANS LA PROFONDE FORÊT BLEUE
Loin des villages, des sinistres maisons
de Dieu, de la grisaille quotidienne, du gris turbin,
les filles rêvent dans la profonde forêt
bleue,
corps blancs comme des anges derrière
les roses sauvages rouges.
Des muguets fleurissent dans l’herbe fraîche entre les jambes
sveltes.
Nues sont les filles dans la tiède brise
d’été,
nymphes aux boucles blondes couronnées
de fleurs.
Elles dansent si souples et chantent
gaiement environnées de papillons.
Les garçons se tiennent nus derrière les
arbres
et attendent pleins de désir, de peur,
d’impatience dans l’ombre verte,
au milieu des orties, de la menthe, des
orvets,
les mains devant les parties honteuses.
Nus sont couchés maintenant les enfants
innocents sur la mousse tendre
et flirtent et se bécotent et
s’embrassent.
Maintenant les corps incandescents
brûlent chair à chair derrière les roses rouges dans la profonde forêt bleue.
C’est la fête des l’amour corps et âmes.
Les bêtes silencieuses ouvrent de grands
yeux étonnés.
Les oiseaux se taisent dans les
feuillages où nichent les esprits.
Les plantes et les arbres écoutent en
profond recueillement silencieux comme ils crient, les êtres d’amour, comme ils
gémissent et gloussent de joie béatifique, de jouissance charnelle, les
possédés de la folie d’aimer.
C’est le paradis sur terre plein de
soleil et de volupté.
Maintenant les couples amoureux
s’élèvent lentement en l’air
et planent dans le ciel ouvert comme des
êtres de lumière
loin au-dessus des cimes d’arbres.
Ils volent comme des oiseaux au-dessus
des prés et des eaux
et se dissolvent dans le bleu du ciel,
dans la splendeur d’or de l’éternel été.
REGENBOGEN
DER LIEBE
Himmelblau ist die Liebe
am Anfang. Himmelblau, rosenrot der Traum nach Liebe, die grosse Sehnsucht.
Rosenrot und sanft
die Kinderliebe im leichten Licht des Frühlings.
Grün, zärtlich grün
ist die Liebe im Garten der Wonne voll
Pracht, Parfüm, Musik.
Purpurrot wie Blut
und Feuer ist die Liebe.
Rot die Liebe wenn
die nackten Körper sich vereinigen in der Ekstase der Wollust.
Rot die Liebe wie deine Lippen wenn Du Erdbeeren isst und
wir Wein trinken um unseres Glück zu feiern.
Schwarz ist die
Liebe wie die Vagina der Mutter-Erde, geheimnisvolle Göttin, Ursprung der
Menschheit.
Schwarz die Liebe wie meine Frau in Dakar geboren.
Weiss
ist die Liebe wie die Brust der holden Jungfrau, wie die Milch der menschlichen
Zärtlichkeit.
Gelb ist die Liebe
wie strahlende Sonne im Überfluss des Lebens.
Lavandelblau und
duftend ist die Liebe im Sommer.
Grau ist die Liebe
in der Abwesenheit, im bohrenden Neid. Grau der Schmerz wenn wir uns verlieren
im Nebel der Tage, im Nichts der Nächte.
Rot ist die Liebe
wie ein Messer in meinem wunden Herz.
Rot und schwarz ist
die Liebe voll Lust, Leidenschaft und Schmerz.
Bleich ist die
Liebe wie das Ende der Nacht wenn die Liebenden sich trennen.
Schwarz und
dunkelblau ist der tiefe Schmerz der Liebe.
Braun ist die Liebe
im Herbst, zwischen Fülle der Früchte und Herbstzeitlosen der Melancholie.
Schwarz ist die
Liebe wenn die Finsternis des Todes die Körper verschlingt.
Schwarz,
niederschmetternd, das Zerreisen des bunten Blumenstrauss.
Schwarz die Liebe
Gottes in Christus ans Kreuz genagelt.
Weiss ist die Liebe
wenn wir uns lieben wie Engel ganz keusch im Licht der Ewigkeit.
Vielfarbiger
Regenbogen ist die Liebe wenn sich alle Geschöpfe in Freiheit lieben können.
Himmlischer
Regenbogen ist die unendliche Liebe aller Geschöpfe.
ARC-EN-CIEL DE L’AMOUR
Bleu ciel est l’amour au commencement. Bleu ciel, rose est le rêve d’amour, la grande nostalgie.
Roses et douces les
amours enfantines dans la lumière légère du printemps.
Vert, tendrement vert
est l’amour au Jardin des délices plein de splendeur, de parfum, de musique.
Pourpre comme le sang
et le feu est l’amour.
Rouge est l’amour
quand les corps nus s’unissent dans l’extase de la volupté.
Rouge l’amour comme
tes lèvres quand tu manges des fraises et que nous buvons du vin pour fêter
notre bonheur.
Noir est l’amour comme le vagin de la Terre-Mère, mystérieuse
Déesse, origine du monde.
Noir est l’amour comme
ma femme née à Dakar.
Blanc est l’amour
comme la poitrine de la gracieuse jeune fille, comme le lait de la tendresse
humaine.
Jaune est l’amour
comme le soleil resplendissant dans l’excès de vie.
Bleu lavande et
odorant est l’amour en été.
Gris est l’amour dans l’absence, dans la jalousie térébrante. Grise la
souffrance quand nous nous perdons l’un l’autre dans le bouillard des jours,
dans le néant des nuits.
Rouge est l’amour comme un couteau planté dans mon cœur blessé.
Rouge et noir est l’amour débordant de désir, de passion, de
souffrance.
Blême est l’amour comme la fin de la nuit quand les amants se séparent.
Noire et bleu sombre est la profonde peine d’amour.
Brun est l’amour en automne entre foison des fruits et colchiques de la
mélancolie.
Noir est l’amour quand les ténèbres de la mort engloutissent les corps.
Noire, terrassante, est la rupture du bouquet multicolore.
Noir l’amour de Dieu en Christ cloué sur la Croix.
Blanc est l’amour quand nous nous aimons en totale chasteté dans la lumière
de l’éternité.
Arc-en-ciel multicolore est l’amour quand toutes les créatures peuvent
s’aimer librement.
Arc-en-ciel céleste est l’amour infini de toutes les créatures.
INCANTATIONS
DE LA NUIT SPIRITUELLE
NUR A AÏGABLECK
Nur a Aïgableck
sahn mr d Ardapràcht.
Nur a Aïgableck
empfenda mr s Lawafiawer.
O heimliga Arda,
a so unheimlig Geheimnis.
Nur a Aïgableck
Unsr Lawa.
A làwandiga Frog sen mr.
Un mr
schlofa un tràjma
un sahn Gott
net
in jeder Blüam,
in jedem Gsecht.
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